Bläserurlaub Bad Goisern 2013


Ich war schon auf vielen Seminaren, aber der „Bläserurlaub“ in Bad Goisern übertrifft (fast) alles. Ganz Goisern ist Musik, und alle öffentlichen Gebäude sind für Unterricht, Proben oder Konzerte reserviert.

Neben dem Einzelunterricht bei namhaften Dozenten (aus dem In- und Ausland) gibt es eine Menge von Nebenfächern – wie Atemtechnik, Rhythmus, Dirigieren, Pädagogik – und eine Menge von Ensembles für jeden Schwierigkeitsgrad – vom Weisenblasen bis zur BigBand. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, gemischte Ensembles – klein oder groß – zusammen zu stellen oder auch als Solist zu brillieren; die Teilnahme im Registerensemble versteht sich von selbst. Das Angebot ist zu umfangreich, um alle Veranstaltung besuchen zu können. Deshalb stellt man sich seinen individuellen Zeitplan nach seinen Favoriten zusammen und hofft, dass der eigene Körper (Lippen, Ansatz, Lunge,…) nicht schlapp macht.

Denn nicht nur die Musik, auch die Geselligkeit kommt nicht zu kurz. Bei knapp 300 Musikern, die bei jedem Kurs teilnehmen, gibt es schon eine Menge an Erfahrungen und Neuigkeiten auszutauschen. Und Gelegenheit dazu bieten die Jam-Session im Baumhaus, die Kursparty beim Steegwirt, das Weisenblasen auf der Kriemoos-Alm, die Weinverkostungen bei den Trompeten und Tuben sowie die abendlichen Besuche in der „Dischgu“ (Betonung auf „u“ von diskutieren). Ab halb zwei in der Nacht bietet sich noch ein Besuch beim Bäcker an, um sich die leckeren ofenfrischen eingebackenen Würste abzuholen!
Wenn dann noch Zeit bleibt, schmökert man im Festsaal bei den ausgestellten Noten. Man probiert neue Instrumente von namhaften Erzeugern und lässt sich über Reparatur und Wartung beraten. Weiters dürfen die registereigenen Veranstaltungen nicht versäumt werden, wie die schon legendäre „Mutzn“-Fahrt der Tubisten auf dem Hallstättersee.

All das zusammen macht den Bläserurlaub zu einem wahren Erlebnis. Man muss sich ja nicht jede Nacht um die Ohren schlagen, sondern beginnt am Morgen um acht früh mit Rhythmusübungen, geht dann ins Register zum Einblasen, besucht den Einzelunterricht, bereitet sich vor für die Ensemble-Proben, lernt richtig einzuschnaufen, bemüht sich bei der BigBand nicht zu schleppen und hofft, bei der Registerprobe am Abend noch genug Kraft zu haben. Essen gibt’s vielleicht dazwischen.
Denn es kommen die Präsentation: Montag – Konzert der Dozenten; Mittwoch – Konzert der Solisten; Donnerstag – Kursparty beim Steegwirt; Freitag – Kirchenkonzert und am Samstag das krönende Schlusskonzert, das man nicht versäumen sollte. Der Abschied fällt nicht allzu schwer, denn man sieht sich ja nächstes Jahr wieder!
Tubist Werner